
Bildquelle pixabay
Social Media. Das soziale Netzwerk der frühen Kindheit hieß vor einigen Jahren mal „draußen spielen“. Freunden begegnete man in der Sandkiste, auf der Schulbank und beim Sport – und, man mag es zwischenzeitlich kaum glauben, Gespräche wurden noch persönlich geführt.
In der Geschäftswelt war das nicht viel anders. Nur die Sandkiste sah da einfach anders aus. Die klassischen Vertreter gingen mit ihrem hoffentlich gebügelten Businessanzug und ihrem Köfferchen auf Kundenakquise – und zwar zu Fuß, also zumindest vom Auto bis ins Sprechzimmer.
Es war einmal, denn seit etwas mehr als zehn Jahren wurden aber auch die Konservativsten und ewig Gestrigen „wach“ und stellten fest, dass die Konkurrenz immer schon vorher da gewesen war. Die digitalen Werkzeuge machten es möglich.
Fast ein wenig schade um die adrett gekleideten Empfangsdamen
Früher mussten sich die „Vertreter“ am Pförtner, an den Sekretärinnen und weiteren „Hindernissen“ vorbeiarbeiten, um irgendwann in DAS entscheidende Zimmer für die Vorstellung ihrer Waren oder Dienstleistungen zu kommen. Doch die sind längst auf Facebook, bei Xing & Co. mit ihren digitalen Profilen vertreten und direkt kontaktierbar. Wer es will, kann da in einer Stunde quasi eine ganze Branche einer Region besuchen und andere einladen, ihr „Freund“ zu werden. Natürlich ist eine echte Freundschaft mehr als ein „Mausklick“. Doch hier hat man wenigstens den ersten Kontakt knüpfen können, dem bei einem echten Interesse auch ein echter erster Besuch leichter folgen kann – wenn man es denn geschickt anstellt. Der „Umweg“ über den Pförtner und die auf Ablehnung getrimmte Sekretärin fällt damit weg.
Was die gute alte Langspielplatte mit Social-Media-Verschmähern gemeinsam hat
Was haben wir die Schallplatte geliebt. Und wie sehr haben wir uns gegen die „sterile“ CD gewehrt. Es ist wohl derselbe Grund, aus dem viele diese Social Media immer noch als „Hype“ abtun. Die Zeit damit zu verbringen, lehnen viele (immer) noch ab.
Doch gerade diese Zeit ist (wenigstens in der Geschäftswelt) praktisch bares Geld. Der Geschäftsmann von heute kann es sich nicht mehr leisten, nicht darin vertreten zu sein. Es ist ein Mega-Marktplatz, auf dem jeder jeden treffen und mit ihm kommunizieren kann. Es ist ein Stammtisch, an dem man sehr schnell Informationen tauschen und auf sehr wichtige Dinge aufmerksam gemacht werden kann. Briefe oder persönliche Besuche sind bei der Schnelllebigkeit solcher Informationen der Ritt auf der Schildkröte. Ein Platz, der mit einem Klick zum Sieg oder zum Niedergang führen kann.
In unserer High-Speed-Welt und dem High-Speed-Management werden diese „Spielereien“ zunehmend unverzichtbar. Und wenn sich auf diesem Weg immer mehr wichtige Personen treffen, dann übt das irgendwann auch auf andere Druck aus, sich dort ebenfalls zu „tummeln“. Es wird zur gesellschaftlichen Pflicht, dort vertreten zu sein, weil man sonst nicht mehr vertreten ist, nicht mehr präsent ist oder gar nicht mehr wahrgenommen wird. Das wird dann einfach zum neuen „Business as usual“. Wenn Sie mit von der Partie sein wollen, werden Sie zuerst begreifen müssen, dass die Realität von Social Media doch ein wenig an die Kinderzeiten erinnert. Denn „tieffliegende Sandförmchen“ können hässliche Flecken auf dem weißen Hemd hinterlassen und mächtig wehtun.
Falls Sie Hilfe brauchen, adden Sie mich gerne auf Facebook 🙂 Sie können mich aber auch gerne einfach anrufen.