Zuckerbergs marktführendes Social Media Portal hatte schon zum Ende des letzten Jahres eine wirksame Änderung angekündigt. Der veränderte News-Feed-Algorithmus sollte mit dem Jahreswechsel etliche Facebook-Seiten hart treffen. Natürlich geht es um das Ärgernis von werbelastigen Sites. Eine Studie, zu der Hunderttausende von Facebooknutzern befragt wurden, will nämlich ergeben haben, dass die breite Masse ziemlich unglücklich ist. Die meisten Nutzer stören sich an dem zum Teil erheblichen Anteil an Werbung auf vielen Seiten. Nun will Facebook darauf reagieren und die User wieder glücklicher machen. Deswegen werden mit Beginn des Jahres 2015 werbliche Beiträge deutlich weniger zu sehen sein. Für all jene, die Seiten dieser Art betreiben, ist das natürlich schmerzhaft, denn ihr „Marketing“ reicht damit nur noch bis in den eigenen Vorgarten – also muss das „Werben“ geändert werden.
Durch: weniger offensive Werbung, mehr Infos, mehr Angebote, mehr Kommunikation, mehr Aktionen, mehr Mehrwert, mehr Persönlichkeit, mehr Individualität! Mehr Nachdenken! 😉
Was sind eigentlich „zu werbliche Beiträge“ in Facebook?

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Genau das hat man die User des Netzwerks gefragt. Danach sind zu werbliche Beiträge definierbar geworden. Es sind Beiträge, die die Besucher einer Seite dazu motivieren sollen, angepriesene Produkte zu kaufen. Es kann auch eine App sein, die der Besucher installieren soll, ein Gewinnspiel, an dem er teilnehmen soll oder, oder, oder … Aber Facebook-Nutzer unterscheiden feinfühlig. Bei dieser Wertung differenzieren die User durchaus sensibel, denn die Werbung in Facebook-Anzeigen bewerten sie als okay. Facebook-Nutzer sind es einfach leid, dass im News-Feed anstelle von neuen Postings und coolen Bildern von Freunden ständig Werbung zu sehen ist. Bei ausdrücklichen Werbeanzeigen sieht das dagegen ganz anders aus. Anzeigen kann man nämlich als solche erkennen. Wie auch immer: Die Facebook-Nutzer sind von der Werbeberieselung jedenfalls kräftig genervt. Wenn man eine Seite „liked“ und Fan von ihr wird, dann muss man sicher damit rechnen, dass es dann auch Tipps, Informationen und Einblicke gibt. Die häufigen „Einkaufstipps und Kauf-Mich-Botschaften“ sind dagegen einfach nur nervig.
Was bedeutet diese Facebook-Änderung nun für die „Verkäufer“? Prinzipiell haben Facebook-Seiten eigentlich gar keine Wahl, sie haben die Aufgabe, interessant zu sein, Freunde einzuladen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen.
Es ist nicht ihre Aufgabe, als Verkaufsplattform zu dienen
Nun haben diese Seitenbetreiber die große Herausforderung, die menschliche Note auf der Seite deutlich stärker zu betonen. Wie muss man sich denn nun verhalten? Das Dusselige ist, dass Facebook im Moment noch keine konkret greifbaren Aussagen darüber macht, wie welche Inhalte künftig zu welcher Reichweite kommen. Um überhaupt wieder auf die sichere Seite kommen zu können, gibt es aber doch ein paar Punkte, die man beachten muss – die Posting-Guidelines:
- Bringe News aus deinem Bereich oder deiner Branche.
- Teile Tipps mit, gebe etwas, wenn du etwas zurückbekommen möchtest.
- Stelle deinen Fans Fragen, um sie und ihre Herausforderungen besser kennenlernen zu können und gib ihnen Antworten bzw. Lösungen an die Hand.
- Nutze anspruchsvolle und qualitativ hochwertige Fotos, die zu dem passen, was du mitteilen möchtest. Es können auch echte Momentaufnahmen oder Schnappschüsse sein, die aus deinem täglichen Leben kommen.
- Besondere Aktionen, zu denen auch Gewinnspiele zählen, Rabatt-Gewährungen und Ähnliches gehören dann ausschließlich in entsprechende Anzeigen.
- Direkte und/oder aggressive Kaufaufforderungen sollten unbedingt vermieden werden. Das Baden in Superlativen ebenfalls. Es wirkt aufdringlich, unglaubwürdig und nervig.
- Setz dich als Anwender mal auf den „Du-Stuhl“. Wie würdest du als Nutzer deine Mitteilung empfinden? Was wäre deine Reaktion darauf?
Lerne aus deinen Facebook-Statistiken. Schaue sie dir regelmäßig an. Danach kannst du optimieren, dass die Beiträge immer besser laufen. Und nun das Beste zum Schluss:
Es ist letztlich allein deine Entscheidung, wie weit deine Botschaft in Facebook reicht. Trenne deine Botschaften, die deine Fans erhalten sollen, von den bezahlten Werbungen in Anzeigen. Damit hast du den größten Erfolg und niemand fühlt sich genervt.
Vielen Dank für diese Erklärung.
Sicherlich vergessen wir Seitenbetreiber noch zu oft den “Du-Stuhl”. Aber ich denke, wenn man sich immer wieder selbst kritisch hinterfragt, kann man auch die Reichweite wieder erhöhen.
Ich mag Deinen Stil, die Dinge auf den Punkt zu bringen…
Liebe Grüße.
Irina
Sehr interessanter und zum Nachdenken anregender Beitrag! Umdenken ist angesagt.
Besten Dank hierfür.
Viele Grüsse
Petra