Reisen und Wein, das passt besonders jetzt im Herbst hervorragend zusammen. Schließlich wird in fast allen Weingebieten Europas langsam mit der Ernte begonnen. Da ist überall Leben und Begegnung. Denn die kleinen Ortschaften werden nicht nur von Saisonarbeitern bevölkert, die oft von weit herkommen. Auch Touristen aus nah und fern sind ab Ende September, Anfang Oktober unterwegs, um den neuen Jahrgang zu feiern. Das geht vor allem auf einem der vielen Weinfeste, auf denen schon bald nach der ersten Pressung der Federweiße ausgeschenkt wird. In Österreich wird der junge Wein „Heuriger“ genannt, weil er von heuer, also von diesem Jahr ist.
Wer gut zu Fuß ist, der tut sich mit einer herbstlichen Wanderung durch ein schönes Weinbaugebiet gleich aus mehreren Gründen einen echten Gefallen. Zum einen lernt er ein Stück Heimat – oder gern auch ein Stück Nachbarland – ganz gemächlich und aus ungewohnter Perspektive kennen. Es ist schon etwas anderes, zu Fuß auf einer Weinbergroute oder im Wagen auf der Autobahn unterwegs zu sein! Zum anderen darf der Wein, der dann am Abend in der Straußenwirtschaft oder auf dem Weinfest getrunken wird, ohne schlechtes Gewissen genossen werden – man fährt ja nicht mehr, sondern fällt in der nächstbesten netten Pension direkt ins Bett.
Wandern hat für die Gesundheit einen oft noch unterschätzten Wert. Der Aufenthalt an der frischen Luft, die Bewegung, das erholsame Grün rundherum, all diese Elemente summieren sich zu einem echten Wellnesserlebnis, wenn man es denn nicht übertreibt. Deshalb bitte nie die eigene Leistungsfähigkeit überschätzen. Das gilt auch für den Weingenuss. Mehr als zwei Gläser (immerhin 400 ml) sollten es nicht sein, wenn man ganz nebenbei auch an die Leber denkt. Diese beiden Gläser aber in netter Gesellschaft bei anregenden Gesprächen getrunken sind eine tolle Krönung für jeden Wandertag.
Das „Augenblick-Mal“ Foto stammt übrigens von der lieben Katja (Wellspa-Portal), die bei einem Glas Wein auf den Azoren (vor allem für seine Süßweine bekannt), an mich gedacht hat.